Der Baustoffhersteller Rohrdorfer plant den Bau von Österreichs erster CO2-Rückgewinnungsanlage in der Zementindustrie, die im Bezirk Gmunden, in Pinsdorf, entstehen wird. Die Anlage, deren Baubeginn von Umweltministerin Leonore Gewessler und den Landesräten Markus Achleitner und Stefan Kaineder begleitet wurde, wird voraussichtlich im Spätherbst 2026 in Betrieb genommen.
Diese wegweisende Anlage wird es ermöglichen, jährlich 30.000 Tonnen Kohlendioxid aus dem Rauchgas des Zementwerks zurückzugewinnen. Insgesamt können durch die Anlage 50.000 Tonnen „CO2-freier Zement“ pro Jahr produziert werden. Das Verfahren basiert auf der kryogenen Gastrennung, bei der das Kohlendioxid abgeschieden wird. Das gewonnene CO2 kann entweder gespeichert (Carbon Capture and Storage) oder in Basischemikalien umgewandelt werden (Carbon Capture and Usage).
Das Projekt erhält eine Gesamtförderung von 30 Millionen Euro vom österreichischen Innovationsprogramm „Transformation der Industrie“. Ein Viertel der Kosten wird von der Rohrdorfer Unternehmensgruppe übernommen, deren Hauptsitz sich in Bayern befindet.
Christopher Ehrenberg, der technische Leiter der Zementsparte, betonte das Engagement von Rohrdorfer für die vollständige Dekarbonisierung bis 2038. Die Förderzusage und der hohe Besuch beim Spatenstich werden als Anerkennung dieses Engagements betrachtet.
Umweltministerin Gewessler bezeichnete den Spatenstich als einen „wichtigen Meilenstein“ und betonte die Notwendigkeit, alles zu tun, um Emissionen zu vermeiden und das Klima zu schützen. Sie erklärte, dass innovative Anlagen wie diese einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten können.
Landesrat Achleitner gratulierte Rohrdorfer zu ihrer Pionierarbeit bei der raschen Dekarbonisierung und ihrem Ziel, bis 2038 nur noch CO2-neutralen Zement herzustellen. Kaineder hob hervor, dass die Industrie eine wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise sei und Rohrdorfer einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leiste.
Rohrdorfer, mit 2.300 Beschäftigten und über 150 Standorten in Deutschland, Österreich, Italien und Ungarn, produziert hochwertige Baustoffe für den regionalen Bedarf. Im Jahr 2022 wurde ein Umsatz von 776 Millionen Euro erzielt.